Wir (fr)essen uns zu Tode

21. Juni 2021
21. Juni 2021 Thomas

Wir (fr)essen uns zu Tode

Steile These oder? Mir ist klar, dass diese Aussage sehr hart und drastisch klingt. Deshalb möchte ich diese These sofort mit Zahlen belegen:

Zwei Drittel der Männer (67%) und die Hälfte der Frauen (53%) in Deutschland sind übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen (23%) ist stark übergewichtig (adipös). Tendenz stark steigend (20% Steigerungsrate pro Jahr). Unter Berufstätigen ist Übergewicht am verbreitetsten. Kurz vor Renteneintritt sind knapp 75% der Männer übergewichtig (Quelle: RKI, Statista, Deutsche Gesellschaft für Ernährung).

Übergewicht und Adipositas sind Auslöser für eine Vielzahl von Beschwerden und schwerwiegenden chronischen Erkrankungen, es entstehen beträchtliche Kosten für das Gesundheitssystem. 

Eine der häufigsten Folgeerkrankungen: Diabetes Typ 2

Wir verzeichnen in Deutschland mittlerweile jährlich 600.000 Neuerkrankungen. Das sind 1600 Neuerkrankungen am Tag. 

Im Jahr 2000 waren weltweit 151 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. 2019 waren es schon 463 Millionen und für das Jahr 2045 sind über 700 Millionen Erkrankte prognostiziert. Wir sprechen hier von einer Krankheit, die man sehr leicht verhindern könnte. 

Weiter mögliche Folgeerkrankungen von Übergewicht und Adipositas

  • Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall
  • Erkrankungen des Bewegungsapparats
  • Erkrankungen von Organen wie Leber, Niere, Gallenblase etc. 
  • Unfruchtbarkeit
  • Und nicht zuletzt: Minderung der Lebensqualität, des allgemeinen Wohlbefindens und Stigmatisierung und Ausgrenzung, psychische Erkrankungen. 

Übergewicht und Adipositas verringern die Lebenserwartung!

Wie kommt es nun zu dieser Entwicklung? Die Gründe für die Entstehung von Übergewicht sind seit langem bekannt: Bewegungsmangel und ein völlig verfehltes Ernährungsverhalten. Preiswerte und extrem energiereiche Lebensmittel sind nahezu überall verfügbar – egal ob zuhause, im Büro oder unterwegs.Das Angebot ist gigantisch – und die Werbung dafür funktioniert perfekt.

Der tägliche Kalorienüberschuss ist zur Normalität geworden. Wir fressen uns zu Tode!

Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen, bedarfsgerechten Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität kann dabei helfen, Übergewicht abzubauen und dem Entstehen der Adipositas entgegenzuwirken. Wir haben es selbst in der Hand. Wir sind selbst verantwortlich.

Was hilft konkret

  • Wenig bis gar kein Alkohol
  • Keine Süssigkeiten (Ausnahmen zum Genuss sind bei beiden erlaubt)
  • Keine zuckerhaltigen Softdrinks und Obstsäfte
  • Verzicht auf Fast-Food
  • Nicht zu viel Obst (Fructose ist auch ein Zucker!)
  • Laufende Gewichtskontrolle um eine Gewichtszunahme frühzeitig zu erkennen. (Ich empfehle Körperfettwaagen)
  • Zeit für das Essen nehmen – langsam und gründlich kauen
  • Bewegung, Bewegung, Bewegung (mindestens 2-3 Die Woche)

Qualität statt Quantität

Aber nicht nur die Menge an Nahrung ist entscheidend für unsere Gesundheit, sondern auch die Qualität. Viele Nahrungsmittel sind heute belastet mit Pestiziden, Schadstoffen, Mikroplastik, Schimmelpilzen, Antibiotika und Hormonen. 

Nehmen wir das Beispiel Fleisch. Ich bin kein Vegetarier – ich esse Fleisch. Aber kein Fleisch aus Massentierhaltung. Das hat ethische Gründe, aber auch ganz egoistische. Denn Fleisch aus Massentierhaltung ist einfach nicht gesund. 

Zum einen erfordert die Massentierhaltung den Einsatz großer Mengen Medikamente und Antibiotika. Zum anderen ist es eine für das Tier extrem stressige Haltungsform. Die Tiere schütten ihr leben lang Unmengen an Angst- und Stresshormonen aus. Und diese landen dann mit auf dem Teller. Und glaubt mir: das ist nicht gesund. 

Ich setzte auf qualitativ hochwertiges Bio-Fleisch, idealerweise aus Weidehaltung. Das ist besser für das Tierwohl und Fleisch ist so wieder das, was es sein soll: ein schmackhafter, wichtiger Eiweiss- und Närstofflieferant. 

Klar, Fleisch aus Weidehaltung ist teurer als Fleisch aus Massentierhaltung. Bio-Obst und Bio-Gemüse ist teuerer als konventionelles Obst und Gemüse. Aber vergiss nie: Es ist eine Investition in Deine Gesundheit. Es gibt nichts in das Du mehr investieren solltest.

Es ist für Deine Gesundheit wirklich wichtig informiert zu sein. Ich halte mich unter anderem mit der Zeitschrift Öko-Test und Websites wie „Utopia“ und „eat smarter“ auf dem neusten Stand.

Übernimm Verantwortung für Deine Gesundheit! Informiere Dich! Mach Dich schlau! Sei smart! Bleib gesund! Und friss Dich nicht zu Tode. In diesem Sinne: bis zum nächsten Mal